Züge: Unterschied zwischen den Versionen
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Klassische Zughüllen bestehen aus einer eng gewickelten Stahldrahtspirale, die einer Feder mit sehr kleinem Durchmesser ähnelt. Diese Spirale hat keine besondere Stabiltät bezüglich Zugkräften. Sie kann jedoch kaum zusammengedrückt werden, da die einzelnen Windungen dicht an dicht liegen. | |||
In der 1970er Jahren verlief der innere Zug mitten durch diese Stahlspirale mit [[Fett]] als Schmierung. Moderen Zughüllen haben einen Kunststoffmantel (den sog. [[Liner]]), der den inneren Zug umgibt. Das reduziert die Reibung deutlich. Manche hochwertigen Zugsysteme, wie zum Beispiel die [[Gore-Tex]] [[Ride-On]] Züge, lassen diesen Liner auch dort verlaufen, wo keine äußere Hülle ist. Bei diesen Systemen ist eine besondere reibungsreduzierende Schicht auf den inneren Zügen aufgebracht. | |||
===Kompressionslose "Index-kompatible" Zughüllen=== | ===Kompressionslose "Index-kompatible" Zughüllen=== |
Version vom 25. Februar 2009, 20:24 Uhr
Schalt- und Bremszüge zeigen oft den Unterschied zwischen einem hastig zusammengestellten Fahrrad und einem Fahrrad, das von einem Zweiradmechaniker aufgebaut wurde, der Sorgfalt bei seiner Tätigkeit walten lässt.
Insbesondere heutzutage, da alle Naselang ein neues Lenkerdesign auftaucht, muss ein guter Mechaniker die Theorie der Zugverlegung verstehen. Man kann sich nicht mehr auf ein paar routinierte "Über den Daumen gepeilte" Verlegungen verlasssen, um die Züge ordentlich zu verlegen.
Obwohl die meisten Leute eine Menge Wert auf die Auswahl der richtigen Schaltwerke und Bremsen für ein bestimmtes Fahrrad legen, ist doch eine gute Zugverlegung viel wichtiger als die meisten Unterschiede zwischen Brems- und Schaltsystemen. Die teuersten Bremsen und Schaltwerke/Umwerfer werden schlecht funktionieren, wenn in den Seilzugführungen viel Reibung oder Spiel besteht. Sogar die billigsten Bremsen und Schaltsysteme können noch sehr zufriedenstellend funktionieren, wenn man die Züge sorgfältig verlegt.
Die große Mehrheit der Wartungsprobleme bei Bremsen und Schaltungen basieren auf Reibung in den Zügen und nicht auf Defekte der Hebel, Zangen oder Schaltwerke.
Wie Züge funktionieren
Züge, die bei Fahrrädern benutzt werden, sind normalerweise zweiteilig. Der innere Teil ist ein Draht, der aus einem vedrillten Satz dünner Stahldrähte besteht. Der äußere Teil ist die Zughülle, die ebenfalls aus flexiblem Stahl beshet. Normalerweise ist dieser Draht zu einer Spirale geformt. Der innere Draht verläuft in der Mitte der Zughülle (s. auch Bowdenzug). Beide Teile sind gleichermaßen wichtig, kein Teil funktioniert für sich alleine.
- Issac Newton sagt
Für jede Aktion gibt es eine gleichstarke und entgegengesetzte Reaktion.
Im Fall von Fahrradbowdenzügen heißt das, dass es keinen Zugkraft am inneren Draht geben kann, ohne dass die äußere Hülle mit gleicher Kraft in die andere Richtung drückt.
Um Gewicht zu sparen ersetzen bei vielen Fahrrädern Teile des Rahmens einzelne Sektionen der Zughülle. Das wird durch Zuganschläge am Rahmen oder der Gabel erreicht. Ein Zuganschlag hat eine Buchse, die das Ende der Zughülle aufnimmt, und einen schmalen Durchlass, durch den nur der innere Zug gelegt werden kann. Der "Druck" der Zughülle wird so auf den Rahmen umgelenkt. Jetzt kann der innnere Zug frei verlaufen, bis er auf den nächsten entgegengesetzten Zuganschlag trifft, wo der "Druck" des Rahmens auf ein weiteres Stück äußere Zughülle zurück übertragen wird.
Diese "freie Zugverlegung" kann überall dort angewendet werden, wo der Zug in einer geraden Linie verläuft und nicht um eine Kurve gelegt werden muss. Zughüllen müssen vom Lenker bis zum Rahmen verlegt werden, um die Lenkbewegungen des Lenkers aufzunehmen. Im allgemeinen werden Zughüllenstücke dort verwendet, wo die Richtung des Zugs verändert werden muss.
Welche Zughüllen gibt es?
Klassische Spiralhüllen
Auf den ersten Blick glauben viele Leute, dass Zughüllen aus Kunststoff sind. Tatsächlich sind sie aus Stahl und der Kunststoff schützt das Metall vor Feuchtigkeit. Zudem schont der Kunststoff den Lack des Rahmens.
Klassische Zughüllen bestehen aus einer eng gewickelten Stahldrahtspirale, die einer Feder mit sehr kleinem Durchmesser ähnelt. Diese Spirale hat keine besondere Stabiltät bezüglich Zugkräften. Sie kann jedoch kaum zusammengedrückt werden, da die einzelnen Windungen dicht an dicht liegen.
In der 1970er Jahren verlief der innere Zug mitten durch diese Stahlspirale mit Fett als Schmierung. Moderen Zughüllen haben einen Kunststoffmantel (den sog. Liner), der den inneren Zug umgibt. Das reduziert die Reibung deutlich. Manche hochwertigen Zugsysteme, wie zum Beispiel die Gore-Tex Ride-On Züge, lassen diesen Liner auch dort verlaufen, wo keine äußere Hülle ist. Bei diesen Systemen ist eine besondere reibungsreduzierende Schicht auf den inneren Zügen aufgebracht.
Kompressionslose "Index-kompatible" Zughüllen
Zugüllen abschneiden und die Enden präparieren
Spiralhüllen
Kompressionslose Hüllen
Endhülsen
Zugverlegung
Die vier Gebote der Zugverlegung
Bremszugverlegung
Dropbars
Aufrechte Lenker
Vorne rechts oder Vorne Links?
Schaltzugverlegung
Über oder unter dem Tretlagergehäuse?
Automatisches Hochschalten
Kreuz und quer verlaufende Züge
Bassworm und Nightcrawler von SRAM
Schmierung
Zugschmierung
Schmierung der Schrauben
Nimm Dir Zeit, es ordentlich zu machen
Auf die Gefahr hin, dass es sich wiederholt. Sheldon Brown weist darauf hin, dass man auf alle Aspekte der Zugverlegung Acht geben soll. Sorgfalt bei der Zugverlegung ist viel wichtiger als die brandneuesten Titan-Spielzeuge zu besitzen.
Quelle
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Cables von der Website Sheldon Browns. Originalautor des Artikels ist Sheldon Brown.