Revisionistische Theorie der Größenbestimmung von Fahrrädern
Bis in die frühen 1980er Jahre hinein war die Frage nach der richtigen Fahrradgröße leicht zu beantworten. Wenn man über dem Rahmen stand und zwischen dem Oberrohr und Deinen Weichteilen waren rund 3-5 cm Platz, dann war der Rahmen in der richtigen Größe. Die meisten Fahrräder wurden in Abstufungen von zwei Zoll in der Rahmenhöhe ausgeliefert. Daher war die Frage, ob jetzt ein 21- oder 23-Zoll Rahmen besser passte, leicht zu beantworten.
Zu dieser Zeit waren Fahrräder aus der Massenproduktion so gebaut, dass ein längeres Sitzrohr und ein längeres Steuerrohr einfach ein höheres Oberrohr bedeutete. Die Oberrohrlänge blieb von der Rahmenhöhe im wesentlichen unbeeinflusst.
Das Problem ist dann natürlich, dass ein Fahrer, der einen sehr großen Rahmen kauft, sich evtl. wegen des für ihn sehr kurzen Oberrohrs eingeengt fühlen kann. Für einen sehr kleinen Fahrer kann genau diese Oberrohrlänge wiederum so lang sein, dass er kaum an den Lenker kommt. Das einzige Zugeständnis der besseren Hersteller war, dass ein kleiner Rahmen mit einem kurzen und ein großer Rahmen mit einem langen Vorbau ausgliefert wurde.
Proportionale Rahmen
Dies alles änderte sich mit dem Markteintritt der Japaner auf dem Fahrradmarkt. Moderne Fahrradrahmen sind proportional gebaut. Das heißt, dass kleinere Rahmen kürzere Oberrohre und größere Rahmen längere Oberrohre haben. Im generellen ist das eine Verbesserung vor allem für Fahrer mit durchschnittlichen Proportionen.
Ein paar andere Faktoren machen es jetzt aber schwieriger, die Rahmengrößen richtig zu besteimmen. Einer ist, dass Rahmen jetzt in viel mehr verschiedenen Größenn gebaut werden. Statt der früher üblichen zwei Zoll Abstufung sind es jetzt meistens nur noch ein Zoll Abstufungen.
Quelle
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Revisionist Theory of Bicycle Sizing von der Website Sheldon Browns. Originalautor des Artikels ist Sheldon Brown.